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Die Schweiz kandidiert für die Special Olympics World Winter Games 2029

Special Olympics Switzerland bewirbt sich für die Austragung der grössten Wintersportveranstaltung für Menschen mit Beeinträchtigung. Die World Winter Games 2029 werden zwölf Tage dauern und in neun Sportarten 2500 Athlet*innen begrüssen. Die Delegationen aus über 100 Ländern werden sich zuerst in allen Kantonen vorbereiten und dann in Zürich die Eröffnung feiern. In Chur, Lenzerheide und Arosa werden die sportlichen Wettbewerbe und medizinische Programme für die Teilnehmenden stattfinden.

Koni Schmid, Athlet von Special Olympics Switzerland, bei der Übergabe des Bewerbungsdossiers vor am 12. Oktober 2020 dem Bundeshaus. Bild: Bruno Barth

Die Welt-Winterspiele von Special Olympics für Athlet*innen mit Beeinträchtigung sollen im Jahr 2029 in der Schweiz stattfinden. Das Dossier wurde bei Bundesrätin Viola Amherd eingereicht. Sie steht hinter dem Projekt und hatte vorgehabt, eine Delegation von Athletinnen und Athleten mit Beeinträchtigung im Bundeshaus zu empfangen. Dies war aufgrund verschärfter Corona-Massnahmen aber nicht möglich.

Nichtsdestotrotz zeigt sich die Vorsteherin des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport erfreut: «Ich bin überzeugt, dass die Bewerbung und eine mögliche Durchführung der World Winter Games 2029 in der Schweiz einen nachhaltigen Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft leisten wird.» Der sportliche Teil des Anlasses findet im Kanton Graubünden statt: in Chur die Hallensportarten Unihockey, Floorhockey, Short Track und Eiskunstlauf; in Arosa Ski und Snowboard und in Lenzerheide Langlauf, Schneeschuhlauf und Tanzsport. Die Eröffnungsfeier ist im Stadion Letzigrund in Zürich und die Schlussfeier in Chur geplant.

Die Stadt Chur wird während sieben Tagen zum eigentlichen Zentrum der Weltspiele. Stadtpräsident Urs Marti: «Chur war 2016 Gastgeberin der National Winter Games. Die Freude und Begeisterung, die von diesen nationalen Spielen ausgingen, sind noch immer allen Beteiligten präsent. Der Anlass hat nachhaltige Spuren für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung hinterlassen. Die Weltspiele 2029 sollen diesen Effekt von Chur aus in die ganze Welt hinaustragen.»


Host Town Programm in allen Kantonen der Schweiz

Im Unterschied zu olympischen oder paralympischen Spielen sind World Games keine Spitzen- oder Leistungsveranstaltungen. Alle Teilnehmenden sollen Erfolg haben und eine reale Chance bekommen, eine Medaille zu gewinnen, denn es gibt in keinem Wettkampf nur eine Siegerin oder einen Sieger. Kurt Murer, Präsident Special Olympics Switzerland: «Special Olympics Games sind mehr als nur Sportanlässe. Hier wird jede und jeder zum Sieger. Nirgends treffen sich so unterschiedliche Menschen, feiern Erfolge, bauen Hemmschwellen ab und schliessen Freundschaften. Für mich machen diese Spiele deutlich, was Mensch sein bedeutet.»

Eine Spezialität der Special Olympics World Games ist jeweils das «Host Town» Programm, welches vor der Eröffnung während vier Tagen stattfindet. Die Teams aus 100 Ländern werden sich dazu in alle Kantone verteilen und die Schweiz, ihr Klima und ihre Kultur kennen lernen. Zahlreiche kleine und grössere Anlässe werden die Mannschaften und die lokale Bevölkerung in Kontakt bringen. So können Menschen aus allen Landesregionen Teil der Spiele werden.


Aufnahme beeinträchtigter Menschen in den Alltag

Die Stadt und der Kanton Zürich werden als Ort der Eröffnungsfeier und als einer der Hauptgastgeber des Host Town Programms eine grosse Rolle für den Anlass spielen. Bruno Barth, National Director Special Olympics Switzerland: «An der Eröffnungsfeier treffen zum ersten Mal alle Teams und deren Begleiter zusammen. Diese Zeremonie wie auch der gesamte Anlass werden ein grossartiges Fest voller Emotionen, Lebensfreude und gegenseitigem Respekt sein. Inklusion, also Zugang und Teilhabe beeinträchtigter Menschen an unserem Alltag, ist das Hauptziel der Spiele.»

Die Kandidatur für die World Winter Games 2029 wurde von Special Olympics Switzerland und der Fachhochschule Graubünden in Zusammenarbeit mit den Städten Chur und Zürich, den Kantonen Graubünden und Zürich und den Gemeinden Arosa und Vaz/Obervaz ausgearbeitet. Die Spiele werden 38 Millionen Franken kosten - also etwa gleich viel wie die Youth Olympic Games Lausanne 2020. Das Finanzierungskonzept sieht vor, dass 75% der Gesamtkosten von Bund, den Kantonen Graubünden und Zürich, den Städten Chur und Zürich, sowie den Regionen Arosa und Lenzerheide getragen werden. 

Die Schweizer Kandidatur wird im Januar 2021 an Special Olympics International (SOI) eingereicht. Die Vergabe erfolgt entweder im Juli 2021 (Doppelvergabe 2025/2029) oder im November 2024 (Vergabe 2029).


Über Inklusion 

Als soziologischer Begriff beschreibt das Konzept der Inklusion eine Gesellschaft, in der jeder Mensch akzeptiert wird und gleichberechtigt und selbstbestimmt an dieser teilhaben kann – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft, von Religionszugehörigkeit oder Bildung, von eventuellen Behinderungen oder sonstigen individuellen Merkmalen. In der inklusiven Gesellschaft gibt es keine definierte Normalität, die jedes Mitglied dieser Gesellschaft anzustreben oder zu erfüllen hat. Normal ist allein die Tatsache, dass Unterschiede vorhanden sind.

Diese Unterschiede werden als Bereicherung aufgefasst und haben keine Auswirkungen auf das selbstverständliche Recht der Individuen auf Teilhabe. Aufgabe der Gesellschaft ist es, in allen Lebensbereichen Strukturen zu schaffen, die es den Mitgliedern dieser Gesellschaft ermöglichen, sich barrierefrei darin zu bewegen. 


Über Special Olympics

Special Olympics ist die weltweit grösste Sportbewegung für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und setzt sich ein für deren Wertschätzung, Akzeptanz und Gleichstellung. Die Organisation wurde 1968 von Eunice Kennedy-Shriver gegründet und ist mittlerweile mit mehr als 6 Mio. Athletinnen und Athleten in 174 Ländern vertreten.

In der Schweiz existiert Special Olympics seit 1995 als unabhängige Stiftung. Sie bietet jährlich bis zu 70 Wettkämpfe, trägt National Games aus, begleitet Delegationen an World Games und fördert den Aufbau von angepassten Sport- und Bewegungsangeboten in bestehenden Sportvereinen und Breitensportanlässen. Special Olympics macht sich stark für eine inklusive Gesellschaft, in der alle willkommen sind.


Kontakt

Für weitere Informationen steht Ihnen gerne unsere Medienstelle zur Verfügung: Irene Ñanculaf, media@remove-this.specialolympics.ch 

 

Christian Gartmann ist Beauftragter Kommunikation und Medien der Kandidatur Special Olympics World Winter Games Switzerland 2029