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Die Pandemie gibt dem InnHub zusätzliche Bedeutung

Der weltbekannte Architekt Norman Foster erwartet nach der Covid-19-Pandemie keine einschneidenden Veränderungen am Büroarbeitsplatz. Der Innovationscampus InnHub La Punt, an dem Foster zurzeit arbeitet, sei durch die Pandemie aber noch wichtiger geworden.

Die Covid-19 Pandemie hat weltweit Millionen Unternehmen gezwungen, ihre Mitarbeitenden von zuhause aus arbeiten zu lassen. Derzeit wird spekuliert, ob das «Home Office» Bestand haben oder das Büro gar zum Auslaufmodell machen wird. Architekt Norman Foster glaubt nicht an grundlegende Umwälzungen, wie er im Interview mit dem InnHub sagt. «Der Mindestabstand von zwei Metern ist nicht die Zukunft der Menschheit. Wir sind soziale Wesen, daran können wir nichts ändern.»

Schon vor der Pandemie hätten Veränderungen in der Arbeitswelt begonnen, so Foster. So würden immer mehr Unternehmen darauf Wert legen, dass Räume entstehen, in denen sich Mitarbeitende informell treffen und austauschen könnten. So entstünden mehr kreative Lösungen als in Labors oder Sitzungsräumen. «Die Pandemie hat diese Trends nicht etwa gebremst – sie beschleunigt sie.»


Teams brauchen den Blickkontakt

Es werde immer mehr Menschen geben, die ein neues Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben suchen. «Die Leute werden wohl mehr zuhause arbeiten, aber weiterhin für die Dinge ins Büro kommen, die ein persönliches Zusammentreffen erfordern», sagt Norman Foster. Die Zusammenarbeit über digitale Kanäle und Bildschirme funktioniere sehr gut und werde künftig wohl auch einen Teil der Reisen überflüssig machen. Aber Entwicklungen und Ideen, die noch am Anfang stünden, bräuchten auch in Zukunft die enge Zusammenarbeit von Menschen. «Gruppen, die als Teams funktionieren, brauchen schnelle Entscheidungen und den Blickkontakt.»

Für das Bündner Bergdorf La Punt entwickelt Norman Foster einen Innovationscampus. Im «InnHub La Punt» sollen Teams aus Unternehmen und Hochschulen an neuen Ideen arbeiten. Gleichzeitig sollen Gäste der Region den InnHub nutzen, um einen Teil ihrer Arbeit von ausserhalb des Büros zu erledigen. Die alpine Umgebung und die Begegnung mit den Einheimischen sollen ihnen neue Erlebnisse ermöglichen.


«Was für ein Schub für dieses Projekt!»

Die Pandemie sei für den InnHub La Punt wie ein Audit, sagt Foster im Interview. «Wenn der InnHub vorher eine gute Idee war, dann ist er es jetzt umso mehr. Die Pandemie hat uns die Möglichkeiten noch deutlicher vor Augen geführt. Was für ein Schub für dieses Projekt!»

Vor gut einem Jahr sagten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von La Punt Chamues-ch deutlich JA zu dem Projekt. Für Norman Foster keine Überraschung: «Im Engadin gab es schon immer einen Hunger nach Experimenten», sagt er mit Blick auf die vielen Innovationen aus der touristischen Gründerzeit. «Auch der InnHub ist ein Experiment. Er ist der Versuch, eine Dorfgemeinschaft neu zu beleben, die zahlenmässig abnimmt.» Der InnHub bringe verschiedene Altersgruppen und Berufe zusammen. Er sei eine Zukunftsvision, die aus einem ausserordentlichen, demokratischen Prozess entstehe. «Als ich für dieses Projekt angefragt wurde, wusste ich, dass es mein perfektes Projekt ist. Denn es dreht sich um die Zukunft.»

 

Das Interview ist im Mai 2020 in St. Moritz entstanden. Christian Gartmann konnte es im Rahmen seiner Tätigkeit für den InnHub La Punt führen. Er ist der Beauftragte für Kommunikation und Medien des InnHub.