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Horrende Pikettkosten bei wenig Einsätzen

Helikopterunternehmen in der ganzen Schweiz stellen auch in der Coronakrise sicher, dass dringende Flüge jederzeit durchgeführt werden können. Weil die Einsätze drastisch zurückgegangen sind, sind die Verluste aus Pikettdiensten enorm angestiegen.

(c) Air Zermatt

Mit dem plötzlichen Erliegen des Tourismus im Alpenraum durch die Corona-Pandemie sind auch die Helikoptereinsätze für Rettungs- und Versorgungsflüge drastisch zurückgegangen. Dennoch halten die Unternehmen der Schweizer Helikopterbranche ein ständiges Dispositiv aufrecht, um für Patientenrettungen, Verlegungsflüge, Sucheinsätze oder die Brandbekämpfung jederzeit einsatzbereit zu sein. Die Kosten pro Helikopter gehen in die Millionen.

Philipp Perren, Verwaltungsratspräsident der Air Zermatt, rechnet vor: «Um einen Rettungshelikopter während 12 Monaten an 24 Stunden einsatzbereit zu halten, rechnen wir für die Crew aus einem Piloten, einem Notarzt und einem Sanitäter rund 16.5 Vollzeitstellen. Crew, Einsatzleitung und Administration kosten so rund 2.4 Millionen Franken – egal, ob Einsätze geflogen werden, oder nicht. Zurzeit arbeiten im Rettungsbereich fast zwei Drittel des Personals, wir werden aber nur zu rund 10 Prozent der normalen Einsätze aufgeboten.»

Patrick Fauchère, Flugbetriebsleiter der Air Glaciers ergänzt: «Mit der Schliessung der Wintersportgebiete Mitte März ist rund ein Drittel der Rettungseinsätze des gesamten Winters weggebrochen. Dennoch können wir unsere Basen nicht einfach schliessen: bei Verkehrsunfällen, Lawinenabgängen oder Waldbränden erwarten die Menschen, dass wir sofort für sie da sind.» Über alle Einsatzarten betrachtet, fliege Air Glaciers zurzeit nur gut die Hälfte der normalen Flugstunden, so Fauchère. Auch die Schweizerische Rettungsflugwacht REGA verzeichnet deutlich weniger Primäreinsätze zur Rettung von Patienten.

Der Präsident der Swiss Helicopter Association SHA, Nationalrat Martin Candinas spürt den Druck, der auf der Branche lastet: «Zusammen mit den Blaulichtorganisationen und Spitälern leisten die Helikopterunternehmen einen wesentlichen Beitrag für die koordinierten Gesundheitsversorgung und erbringen so eine wichtige gesellschaftliche Leistung zugunsten der Sicherheit in der Schweiz. Sie halten dafür Leistungen vor, die sehr hohe Kosten verursachen, wegen der geringen Anzahl der Einsätze aber kaum vergütet werden.»

Neben Flügen für erkrankte oder verunfallte Patienten spielen die regionalen Helikopterunternehmen auch eine andere wichtige Rolle für die Sicherheit vor Naturgefahren: So standen sie in den letzten Wochen für Löschflüge bei Wald- und Flächenbränden in schwer zugänglichen Gebieten und die sofortige Gefahrenbeurteilung nach Erdrutschen und Steinschlägen im Einsatz.

 

Bildmaterial zum Download
www.flickr.com/photos/gartmannbiz/albums/72157714175076782 

 

Weitere Auskünfte

Martin Candinas, Präsident SHA: 078 841 66 86
Patrick Fauchère, Head of Flight Operations, Air Glaciers SA: 027 329 14 15
Philipp Perren, Präsident des Verwaltungsrates, Air Zermatt AG: 044 269 77 77

 

Über die Swiss Helicopter Association (SHA)
In der Swiss Helicopter Association sind die mehr als wichtigsten Helikopterunternehmungen der Schweiz zusammengeschlossen. Der Verband vertritt seine Mitglieder gegenüber Behörden und anderen Organisationen im In- und Ausland. Er bezweckt die Wahrung, Unterstützung und Förderung gemeinsamer Interessen der schweizerischen und liechtensteinischen Helikopterunternehmungen.

 

Christian Gartmann ist seit 2018 der Beauftragte für Kommunikation und Medien der Swiss Helicopter Association SHA.