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Engadiner Team gewinnt die Rallye Monte Carlo Historique

Claudio Enz und Cristina Seeberger haben die Rallye Monte Carlo Historique gewonnen. In ihrem Lancia Fulvia Rallye 1.3 S aus dem Jahr 1970 waren sie der Konkurrenz vor allem auf Schnee und Eis überlegen. Historische Rennwagen sind die berufliche und private Passion des Paars aus Celerina.

Cristina Seeberger und Claudio Enz am Ziel in Monte Carlo. Foto Nicolò Mazzini (c)

Die Rallye Monte Carlo Historique gilt als wichtigste Winterrallye mit historischen Rennwagen weltweit. 278 Teams aus Europa, Asien und Amerika fuhren vergangene Woche 16 Wertungsprüfungen in den französischen Alpen. Mit dabei waren auch ehemalige Piloten der Rallye Weltmeisterschaft. «Pro Tag wurden bis zu vier Prüfungen ausgetragen und in der letzten Nacht noch deren zwei», erklärte ein müder, aber überglücklicher Claudio Enz (32) nach dem Sieg in Monte Carlo. «Der Schlafmangel ist eine der grossen Herausforderungen.»

Die Rallye Monte Carlo Historique ist ein sogenanntes «Regularity Race», ein Regelmässigkeitsrennen: Anders als in der Rallye Weltmeisterschaft geht es nicht darum, eine Etappe möglichst schnell zu fahren, sondern immer möglichst nah an einer vorgegebenen Geschwindigkeit zu sein. Diese beträgt bis zu 50 Stundenkilometer. «50 km/h klingt vielleicht nach gemütlichem Fahren, aber auf einem vereisten Pass mit engen Haarnadelkurven ist das ein ziemlicher Husarenritt», sagt Navigatorin Cristina Seeberger (28).

Seeberger und ihr Lebenspartner Enz hatten im Vorjahr schon den 13. Gesamtrang erreicht. «Natürlich träumt man von einem so grossen Erfolg, aber damit rechnen kann man nie», sagt Claudio Enz. «Technisch und fahrerisch muss alles perfekt zusammenpassen; es darf fünf Tage und Nächte lang nicht das kleinste Detail schiefgehen.» Das beiden Engadiner glänzten durch ihre Regelmässigkeit. Auf trockener Strasse konnten sie mit den Besten mithalten, aber auf Schnee und Eis schafften sie den entscheidenden Unterschied.


Rallyesport ist Teamsport

Die Beifahrerin navigiert das Team nicht nur durch die engen Strassen, sie überwacht auch die Geschwindigkeit. «Alle Wagen werden mit GPS überwacht. Sind wir zu langsam oder zu schnell, gibt es Strafpunkte», erklärt Claudio Enz. «Cristina sagt mir jede Richtungsänderung und die beste Geschwindigkeit an. Sie weiss immer genau, was ich an Information brauche, um den Wagen optimal zu fahren. Ich kann mir keine bessere Beifahrerin vorstellen.»

Dafür, dass technisch alles gut läuft, sorgen Seeberger und Enz am liebsten gleich selbst, denn beide sind gelernte Automobildiagnostiker. In ihrem Garagenbetrieb «Auto Engiadina» in Zuoz pflegen sie neben ganz normalen Autos ihrer Kundschaft auch Raritäten aus privaten Autosammlungen aus der Schweiz und dem europäischen Ausland. Für die Rallye nahmen sie ihren Mechaniker Dario Inhelder (Madulain) und ihre Lernende Seraina Grond (Brail) mit nach Monte Carlo. Ihr eigener Rennwagen ist ein Lancia Fulvia Coupé 1.3 S aus dem Jahr 1970, den sie schon mehrere Jahre fahren. Nach dem Sieg in «Monte» könnten sie ihn vermutlich teuer verkaufen. «Keine Chance!», sagt Claudio Enz dazu. «Im nächsten Jahr wollen wir in Monte Carlo wieder fahren. Dann mit der Nummer 1.»