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Olympische Winterspiele ohne Defizit sind realistisch.

Die Risiken von Kostenüberschreitungen an Olympischen Winterspielen sind geringer als angenommen. Eine Analyse von Graubünden 2022 zeigt, dass seit 1994 vier von fünf Austragungen ihre Durchführungsbudgets ohne Verluste abgeschlossen haben. Zusammen mit der Analyse wurde auch ein überarbeitetes, ausgeglichenes Durchführungsbudget für Graubünden 2022 präsentiert: Insgesamt können 376 Millionen Franken eingespart werden – zwei Drittel davon bei temporären Bauten.

Eine Durchführung Olympischer Winterspiele 2022 ohne Defizit ist ein realistisches Szenario. Die Geschichte der Olympischen Winterspiele zeigt, dass die Durchführungsbudgets allgemein sehr gut beherrschbar sind. Seit 1994 schlossen vier von fünf Winterspielen mit einem ausgeglichenen oder positiven Resultat ab. Nur gerade Lillehammer 1994 wies am Ende ein Defizit aus. Dies zeigt eine Analyse von Graubünden 2022 aufgrund der Rechnungsabschlüsse Olympischer Winterspiele.


Kostenüberschreitungen vergangener Austragungen hatten ihren Ursprung fast ausschliesslich in zusätzlichen Investitionen – meist in die Verkehrsinfrastruktur. Hier besteht für die Schweiz aus zwei Gründen kaum Risikopotential: Erstens weist die Schweizer Infrastruktur generell einen sehr hohen Standard auf und zweitens bleibt die Budgetkontrolle für Investitionen ausschliesslich bei den Parlamenten von Bund und Kanton Graubünden.


«Die Durchführung Olympischer Winterspiele ist gut plan- und kalkulierbar», resümierte Gian Gilli, Direktor des Vereins Graubünden 2022 vor den Medien. «Bis zur Vergabe durch das IOC im Jahr 2015 wird man sehr genau wissen, was organisatorisch und auch kostenseitig auf die Schweiz zukommt. Wenn sich bis dann zeigt, dass die heute errechneten Zahlen nicht einzuhalten sind und der Bundesbeitrag von einer Milliarde Franken nicht reichen sollte, wird die Kandidatur zurückgezogen.»


Die aktuelle Diskussion zur Übernahme eines allfälligen operativen Defizits kommentierte Gilli: «Das Risiko eines Defizits ist aus heutiger Sicht gering. Die Antwort auf die Frage, wer ein allfälliges Defizit übernehmen würde, wird auf politischem Weg gefunden werden. Dass diese Antwort heute noch nicht vorliegt, ist nicht verwunderlich und es stellt auch kein Problem dar: sie muss erst bei der Vergabe der Spiele durch das IOC im Sommer 2015 gegeben werden. Bis spätestens dahin werden wir diese Antwort haben oder aber die Kandidatur zurückziehen.»


Das am Freitag präsentierte, revidierte Durchführungsbudget für Graubünden 2022 sieht bei einem Bundesbeitrag an die Durchführungskosten von einer Milliarde Franken eine ausgeglichene Rechnung vor. Aufwänden von 2.464 Milliarden Franken stehen Einnahmen von 1.464 Milliarden sowie der Bundesbeitrag gegenüber. Die Ausgaben wurden gegenüber dem im Sommer 2012 publizierten Budget um insgesamt 376 Millionen Franken gesenkt; zwei Drittel der Einsparungen kommen aus einer Neukonzeption des Olympischen Dorfes von Davos sowie kleineren Bauprojekten, wie etwa der temporären Grossschanze von St. Moritz.


Die Überarbeitung des Durchführungsbudgets war bereits im September 2012 angekündigt worden. Im Falle einer Kandidatur wird das Projekt für die Spiele und das Budget für die Durchführung dann stetig weiter entwickelt. Zur Vergabe der Spiele durch das IOC im Sommer 2015 werden alle Details bekannt sein. Zu diesem Zeitpunkt wird das Kandidaturkommitee zusammen mit Bund, Kanton Graubünden, Austragungsgemeinden und Swiss Olympic anhand genau definierter Kriterien entscheiden, ob man tatsächlich zur Vergabe antritt, oder ob man sich zurückzieht.

 

 

 

gartmann.biz betreut Graubünden 2022 in Medien und Marketing: Christian Gartmann ist der Leiter Marketing & Kommunikation des Vereins Graubünden 2022.