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Rettungsarbeiten für die historische Quellfassung von St. Moritz

In St. Moritz haben die Rettungsarbeiten für die historische Quellfassung begonnen. Die hölzerne Quellfassung aus der Bronzezeit war beim Hochwasser vom Sonntag aus ihrer Verankerung gehoben und beschädigt worden.

Spezialisten Kulturgüterschutz des Zivilschutzes Graubünden bei der Demontage der historischen Quellfassung in St. Moritz

Fachleute des Archäologischen Dienstes Graubünden und des Kulturgüterschutzes im Zivilschutz Graubünden bauen seit Dienstag die Bestandteile der Quellfassung ab, dokumentieren ihren Zustand, reinigen sie und bringen sie an einen trockenen Lagerort. Es ist vorgesehen, sie nach der Renovation des Forums Paracelsus in St. Moritz-Bad wieder dort auszustellen. Zuvor wird noch geprüft, wie eine künftige Gefährdung durch Hochwasser aussieht. 

Das Hochwasser des Bergbaches «Ovel da Tegiatscha» hatte am Sonntag das Forum Paracelsus bis zu 170 Zentimeter tief unter Wasser gesetzt. Die historische Quellfassung ist dort in einem klimatisierten Raum ausgestellt. Sie besteht aus drei ausgehölten Stämmen sowie Balken und dicken Brettern aus Lärchenholz. Als das Wasser in den Raum eindrang, schwamm das Holz auf und wurde dabei beschädigt. Wie schwer die Schäden an den rund 100 Teilen der Quellfassung sind, lässt sich im Moment noch nicht sagen.

An der Bergung der historischen Quellfassung sind zwei Spezialistinnen des Archäologischen Dienstes und sieben Spezialisten Kulturgüterschutz des Zivilschutzes Graubünden beteiligt. Sechs Spezialisten des Zivilschutzes rückten dafür kurzfristig in den Dienst ein. Die Rettungsarbeiten dauern voraussichtlich bis Freitag.


Wichtiges Relikt des Tourismus im Alpenraum

Die Quellfassung der St. Moritz Mauritiusquelle ist fast 3'500 Jahre alt. Sie wurde im Jahr 1411 vor Christus aus den Stämmen von mehreren hundert Jahre alten Lärchen gefertigt. Die ausgehölten Stämme wurden im Boden beim heutigen Hotel Kempinski eingegraben. In den hohlen Stämmen sammelte sich dann das Wasser der Quelle. Sie lagen rund 3'300 Jahre im Moorboden, bevor sie 1907 ausgegraben und 2013 mit modernsten Mitteln untersucht und genauer datiert wurden.

Die St. Moritzer Heilquellen sind die ältesten und höchstgelegenen Heilquellen der Alpen. Sie bildeten den Anfang des Tourismus, denn schon in der Bronze- und dann in der Römerzeit reisten betuchte Gäste aus ganz Europa nach St. Moritz, um das Heilwasser zu trinken oder darin zu baden. Die Quellfassung, die nun gerettet wird, ist das vermutlich älteste Relikt des frühen Tourismus im Alpenraum. Es ist damit ein Kulturgut von internationaler Bedeutung.


Sportzentrum Ovaverva wieder offen

Im benachbarten Sportzentrum Ovaverva  hatte eindringendes Wasser im untersten Geschoss einige technische Anlagen beschädigt und in Garderoben, Duschen, Gängen, dem Haupteingang und einem Fitnessraum eine Schicht von sehr feinem Sand hinterlassen. Die Reinigung der Räume gestaltete sich schwierig, das Zentrum konnte am Mittwoch aber wieder eröffnen.

Das Hochwasser hatte unter anderen die Pumpenanlage der Wasserrutschen, aber nicht die gesamte Technik beschädigt. Auch einige elektronischen Systeme mussten gewartet werden. Die Wasserrutschen werden noch einige Zeit nicht in Betrieb sein, das Fitnesscenter dürfte noch im Verlauf der Woche wieder öffnen. 

 

Medienmitteilung der Gemeinde St. Moritz vom 10. Juli 2024
Christian Gartmann unterstützte den Gemeindeführungsstab und die Gemeinde St. Moritz bei der Kommunikationsarbeit zu den Überschwemmungen vom 7. Juli 2024 und der Bewältigung ihrer Folgen.