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Die Schliessung der Skiterrassen ist kontraproduktiv

Die Schliessung der Aussenflächen von Take-away Betrieben in den Bündner Skigebieten ist in jeder Hinsicht kontraproduktiv. Der geordnete Betrieb der Terrassen hat es möglich gemacht, die Gäste in Vierergruppen zu trennen und so einen guten Schutz gegen Ansteckungen zu ermöglichen. Statt in Vierergruppen werden die Gäste sich nun aber in Gruppen von bis zu 15 Personen zusammenfinden.

Bild: Diavolezza.ch

Der Entscheid, die Aussenflächen von Take-away-Betrieben in den Skigebieten wieder zu schliessen, ist aus mehreren Gründen falsch. Statt in Vierergruppen an Tischen zu sitzen, können die Take-away-Gäste sich nun in Gruppen von bis zu 15 Personen ansammeln und ohne Hygienevorschriften oder Mindestabstände zusammen essen und trinken. Dies ist aus epidemiologischer Sicht eine klare Verschlechterung.

Aus Sicht der Berggastronomie wird eines der letzten, kleinen Geschäftsfelder nun so beschnitten, dass sich die betroffenen Betriebe einmal mehr die Frage stellen müssen, ob sie ihre Betriebe schliessen. Es ist aber im Sinn der Gäste und deren Gesundheit, wenn in den Skigebieten so viele Gastronomieangebote offenbleiben wie möglich. Nur so können sich die Gäste in den Gebieten verteilen und Menschenansammlungen vermieden werden.


Testen: Jetzt erst recht!

Dass die Bündner Regierung im Gegenzug beschlossen hat, nun die gesamten Kosten der Betriebstests zu übernehmen, ist sehr zu begrüssen. Die Tests laufen hervorragend und ihre Bedeutung hat vor dem Hintergrund der Verschlechterung der Situation in den Skigebieten noch zugenommen. Die Taskforce «Corona II Engadin» ruft nun alle Betriebe in Graubünden dazu auf, an den Tests mitzumachen und ihre Mitarbeitenden zu motivieren, dies ebenfalls zu tun.

Die gut funktionierenden Schutzkonzepte der Bündner Betriebe und die Mehrsäulenstrategie des Kantons mit den durch die Südbündner Gemeinden unterstützten Betriebs- und Flächentests haben bewiesen, dass sie wirksame Mittel gegen die Pandemie sind. Die Haltung des Bundes, der diese Anstrengungen scheinbar noch immer ignoriert, ist nicht nachvollziehbar. Die Taskforce ruft die Bündner Regierung auf, nicht aufzugeben, ihren ihren Entscheid trotz dem massiven Druck des Bundes noch einmal zu überdenken und noch einmal alles dafür zu tun, dass die Zuständigen auf Bundesebene ihre unverständliche, kontraproduktive Haltung in dieser Frage aufgeben. 

 

Christian Gartmann ist der Initiant und Leiter der Taskforce «Corona II Engadin»