Der erste GNSS-Instrumentenanflug auf den Regionalflughafen des Oberengadins verlief problemlos. Ein aus Madrid kommendes Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Falcon 900 wurde am Donnerstagnachmittag durch die Schweizer Flugsicherung Skyguide radargestützt in einen Warteraum über dem Unterengadin und von dort via Zernez auf den Anflug nach Samedan geführt. Mittels Satellitennavigation steuerte das Flugzeug auf die Pistenachse, sank über dem Tal kontrolliert ab, und durchstiess auf einer Höhe von 2600 Metern in der Gegend von Zuoz die Wolkendecke. Von dort setzten die Piloten den Endanflug auf Sicht fort und landeten um 14:56 Uhr sicher in Samedan.
Da es am Engadin Airport selbst keine Radaranlage gibt, müssen die Flugzeuge beim GNSS-Instrumentenanflug sehr grosse Abstände voneinander einhalten. Pro Stunde werden bei Instrumentenflug-Bedingungen so nur maximal vier bis fünf Anflüge möglich sein. Das Verfahren wird deshalb nicht zu Mehrverkehr führen. Sein Vorteil liegt darin, dass alle Instrumentenanflüge nach einem international publizierten Verfahren erfolgen. Das bringt eine Steigerung der Sicherheit und der Planbarkeit von Flügen nach Samedan.
Der GNSS-Anflug nach Samedan wird zu den Ski-Weltmeisterschaften 2017 lediglich probeweise eingeführt. Der Probebetrieb wird dem Flughafen, der Flugsicherung Skyguide und dem Bundesamt für Zivilluftfahrt die Möglichkeit geben, wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Eine definitive Inbetriebnahme ist erst für den Winter 2018/2019 vorgesehen.
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