Seit 2019 betreibt der Gemeindeführungsstab Albula/Alvra einen Risikodialog zum Brienzer Rutsch. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Bergdorfes Brienz/Brinzauls und die Öffentlichkeit werden umfassend über die Grossrutschung und die Massnahmen der Gemeinde informiert und in einen Dialog eingebunden. Als das Dorf im Sommer 2023 evakuiert werden musste, setzte eine dialogbasierte Krisenkommunikation ein, bei der die Betroffenen im Zentrum aller Massnahmen standen.
Eine internationale Jury aus Kommunikationsfachleuten von Hochschulen und Unternehmen hat die Massnahmen der Gemeinde Albula/Alvra mit der Nomination zum internationalen deutschen PR-Preis gewürdigt. Verantwortlich für den Risikodialog und die Krisenkommunikation im Gemeindeführungsstab ist der Bündner Kommunikationsexperte Christian Gartmann. Er konzipierte und realisierte einen Risikodialog zu den Naturgefahren der Grossrutschung Brienz und die umfassenden Massnahmen der Gemeinde und des Kantons Graubünden. Im Risikodialog haben die Betroffenen immer die Möglichkeit, sich mit dem Gemeindeführungsstab und seinen Fachleuten auszutauschen, Fragen zu stellen und ihre Bedürfnisse anzumelden.
Im Sommer 2023 wurden das Dorf Brienz/Brinzauls und seine Bevölkerung unvermittelt ins internationale Rampenlicht gerückt. Medien aus mehreren Dutzend Ländern auf vier Kontinenten berichteten über den drohenden Bergsturz und die mehrwöchige Evakuierung des Dorfes. Neben der Medienarbeit fokussierte sich die Kommunikation des Führungsstabes immer auf die Bewohnerinnen und Bewohner und die Betroffenen in der Umgebung des Dorfes.
Der internationale deutsche PR-Preis wird von der deutschen PR-Gesellschaft DPRG seit 1970 verliehen. Er gilt als wichtigster Preis für Kommunikation im deutschen Sprachraum. Die Preisverleihung 2024 findet am 16. Mai in Hannover statt. In der Kategorie «Issues – Konflikte – Krisen» sind drei Projekte nominiert.