«Der Rhein ist ein Sinnbild für die verbindende Wirkung des Wassers über einen ganzen Kontinent. Er ist Trinkwasserreserve, Transportweg, Energiequelle, Naherholungsgebiet und verbindende Lebensader zwischen Völkern, Volkswirtschaften und Kulturen», bilanzierte Bromeis vor den Medien in Hoek van Holland. «Dasselbe Wasser, das an der Quelle aus dem Berg kommt, hat mich auch die letzten Kilometer bis ins Meer hinaus getragen.»
Bromeis legte seit dem Start am 7. Juli eine Gesamtstrecke von 1247 Flusskilometern ohne Transportmittel zurück. Abschnitte, die er nicht schwimmen konnte oder durfte, umging er konsequent zu Fuss. Dabei kämpfte er mit schlechten Wetterbedingungen, tiefen Temperaturen und Hochwasser.
Nach fünf Tagen bei Wassertemperaturen unter 10 Grad erreichte er den Bodensee, wo ihn ein steifer Gegenwind begrüsste. Vor Basel wurde er ein erstes Mal wegen Hochwasser blockiert, in Iffezheim bei Baden-Baden sass er eine geschlagene Woche fest, bevor er eine für Schwimmer gesperrte Strecke mit einem 65 Kilometer langen Fussmarsch umging.
Zwischen Arnheim und Krimpen aan de Lek schwamm er gegen einen steifen Gegenwind mit hohen Wellen und von Rotterdam bis Hoek van Holland musste er am Dienstag erneut eine Strecke von über 30 Kilometern zu Fuss gehen, weil ein Schwimmen im Hafen selbst für einen professionellen Schwimmer zu gefährlich und daher verboten ist. Insgesamt musste er damit rund 200 Kilometer zu Fuss gehen.
Die letzte Etappe am Mittwoch schwimmend zurücklegen zu können, bedeutete ihm daher besonders viel: «Nach dieser langen Expedition auf das offene Meer hinausschwimmen zu können, ist für mich die Erfüllung eines Traums» sagte ein sichtlich ergriffener Ernst Bromeis nach seiner Rückkehr an Land. Ein mit einer Bündner Flagge dekoriertes Patrouillenboot der Rotterdamer Hafenbehörden hatte ihn auf seinen letzten Kilometern begleitet und dann in den Hafen von Hoek van Holland gebracht.
Mit seiner Initiative «Das blaue Wunder» ist Bromeis seit 2007 als Wasserbotschafter tätig. 2008 durchquerte er schwimmend 200 Seen in seinem Heimatkanton Graubünden und 2010 die grössten Seen jedes Schweizer Kantons. 2012 hatte er zum ersten Mal versucht, den Rhein von der Quelle bis zur Mündung zu durchschwimmen.
«Meine Schwimm-Expeditionen schaffen die Öffentlichkeit, die ich brauche, um als Wasserbotschafter gehört zu werden. Der nachhaltige Umgang mit Wasser und das noch immer für sehr viele Menschen unerreichte Menschenrecht auf sauberes Wasser sind seit Jahren meine zentralen Anliegen.»
Informationen
Das blaue Wunder – Expedition 2014
Christian Gartmann – Mediendienst
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