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Spiele, die zu Graubünden passen

Die Durchführung von olympischen Winterspielen in Graubünden wird in einer umfassenden Machbarkeitsanalyse geprüft. Neben sportlichen, logistischen, sicherheitstechnischen und finanziellen Aspekten werden insbesondere die Nachhaltigkeit und langfristige Effekte der Spiele beleuchtet. Ein Innovationsdialog soll positive Effekte für Graubünden und die Schweiz sichern, selbst wenn eine Kandidatur vor dem IOC scheitern sollte.

«Der Verein XXIV. Olympische Winterspiele Graubünden 2022 will sich nur dann um die Spiele bewerben, wenn diese auch zu Graubünden passen.» Auf diesen einfachen Nenner bringt der Direktor des Vereins, Gian Gilli, das Ziel der laufenden Machbarkeitsanalyse. Der Champfèrer stellte am Mittwoch vor Bündner Medien sein Team vor. Spezialisten aus verschiedenen Gebieten prüfen derzeit nicht nur, ob Olympische Winterspiele logistisch und organisatorisch durchführbar sind, auch das langfristige Vermächtnis einer solchen Grossveranstaltung wird geprüft.

 

Im Konzeptdesign werden Bedarf, Standorte und Kosten vorhandener und zu erstellender Sportstätten sowie Bauten für Unterbringung, Medien und logistische Dienste evaluiert. Einheimische Architekten und Ingenieure prüfen in Zusammenarbeit mit lokalen Fachleuten und Behördenvertretern, ob und wie die nötigen Gebäude und Anlagen unter den beschränkten Platzverhältnissen an den beiden Austragungsorten realisiert und ob sie danach weiter genutzt werden können.

 

«Nach den Spielen werden nur Sportstätten, Gebäude und Infrastrukturen stehenbleiben, für die ein eigentlicher Bedarf besteht und die dann sinnvoll und zu vernünftigen Kosten weiterbetrieben werden können. Alle anderen Bauten konzipieren wir schon heute so, dass sie nach den Spielen abgebaut und möglichst an einem anderen Ort wieder zum Einsatz kommen können.», erläutert Rainer Quenzer. Der Architekt hat langjährige Erfahrung in Konzept und Ausführung von Sportstätten für Grossveranstaltungen und leitet für den Verein GR 2022 das Konzeptdesign. Ein Spezialunternehmen prüft zudem die verkehrstechnische Machbarkeit von Spielen in Graubünden. Der Hauptfokus liegt dabei auf dem öffentlichen Verkehr.

 

Die Frage, ob die Sicherheit von Olympischen Spielen in Graubünden gewährleistet werden kann, wird durch Martin Jäggi, ehemaliger Polizeikommandant des Kantons Solothurn und Sicherheitschef der Euro 08, geprüft. Jäggi studiert zurzeit die Machbarkeit, erstellt danach ein Sicherheitskonzept und umschreibt mögliche Bedürfnisse für den Einsatz von Armee, Zivilschutz und Polizei sowie die Zusammenarbeit mit privaten Sicherheitsdienstleistern. Eng in alle anderen Bereiche eingebunden ist der Bereich «Innovation, Nachhaltigkeit und Vermächtnis». Hier wird geprüft, wie und wo eine Kandidatur und eine Durchführung Olympischer Winterspiele langfristige, positive Effekte auf Graubünden und die Schweiz haben können. Dazu ist ein Innovationsdialog in Vorbereitung, in dem Befürworter wie Gegner von Spielen in Graubünden zu Worte kommen. Der Dialog soll neue Ideen hervorbringen, aber auch Bedenken aufnehmen und prüfen. Er wird so dafür sorgen, dass bereits ein Bewerbungsprozess Innovationen hervorbringt, welche Graubünden und die Schweiz weiterbringen.

 

Finanziert werden soll die Kandidatur je zu einem Drittel durch Bund, Kantone/Gemeinden und die Schweizer Privatwirtschaft. Marketingexperte Sven Zehnder, der bis Ende Jahr das gesamte Projekt geleitet hatte, ist jetzt der Generalsekretär des Vereins und führt Gespräche mit potentiellen Sponsoren. Die Resonanz auf die Idee sei positiv, berichtet er, konkrete Abschlüsse lägen aber noch keine vor. Bis Ende März erstattet der Verein Bericht an die Bündner Kantonsregierung, Ende Mai entscheidet das Sportparlament von Swiss Olympic über eine Kandidatur und voraussichtlich am 25. November 2012 sollen das Bündner Stimmvolk und die Bevölkerung von St. Moritz über eine Kandidatur entscheiden.

 

«Eine Bündner Kandidatur hat vor dem Volk nur eine Chance, wenn es erkennen kann, dass wir umsichtig und mit Respekt vor der Natur und den Menschen in unserem Kanton vorgehen», resümiert Christian Gartmann. Der St. Moritzer Unternehmensberater verantwortet die Kommunikation des Vereins. «Deshalb werden wir umfassend und transparent über das Projekt informieren – auch über möglicherweise umstrittene Aspekte einer Kandidatur». Ende März wird dazu die Internetseite www.gr2022.ch gestartet und kontinuierlich zur umfangreichen Informationsplattform aufgebaut. Die Facebook-Seite www.facebook.com/gr2022 ist bereits in Betrieb.

 

gartmann.biz betreut Graubünden 2022 in Medien und Marketing: Christian Gartmann ist der Leiter Marketing & Kommunikation des Vereins Graubünden 2022.