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The Fifteen Seconds of Fame

Mit der gezielten Tötung Osama Bin Ladens ist der Regierung Obama nicht nur ein lang ersehnter, militärischer Sieg gelungen. Die Meldung hätte – verkündet vom Präsidenten persönlich – zum grössten PR Scoop des Jahrzehnts werden sollen. Ein paar übereifrige Beamte haben es dem Präsidenten vermasselt.

Schneller als die klassischen Medien: The Huffington Post (www.huffingtonpost.com)

Hier nahm das Unheil seinen Anfang: Keith Urbahn auf Twitter (www.twitter.com)

Und dann kam der Präsident: Barack Obama im Fernsehen (Youtube.com)

Barack Obama wollte es sich nicht nehmen lassen, dem Volk die lang ersehnte Nachricht persönlich mitzuteilen: Spezialeinheiten der Navy Seals mit Kampfhelikoptern hatten am Sonntag in einer gezielten Aktion den Führer von Al Kaida getötet. Die Überraschung war perfekt – zumindest in der Theorie.

 

In der Praxis gibt es aber immer ein paar Regierungsbeamte, die es trotz aller strikten Geheimhaltung nicht lassen können, die gute Nachricht noch vor dem Präsidenten zu streuen. Sei es, um sich mit ein paar Journalisten gut zu stellen, sei es, um selbst für ein paar Sekunden im Rampenlicht zu stehen.

 

Zuerst waren es ein nur paar Tweets und ein paar SMS an Journalisten, danach brachen dann schnell alle Dämme. Im Sekundentakt überschlugen sich in Twitter, Facebook und den Online- und Broadcastingmedien die Spekulationen – Obama selbst schrieb noch an seiner Fernsehansprache, als die Huffington Post schon gross titelte: DEAD!

 

Weltweit berichten Medien vom Info-Desaster um einen Mega PR-Scoop und ein paar Regierungsbeamte, welche mal wieder die Klappe nicht halten konnten:

Turning to Social Networks for News: New York Times

Keith Urbahn schlägt sie alle: Titel der Neuen Zürcher Zeitung.

Osama Bin Laden's Death Leaked Via Twitter: Huffingtonpost.com

How the Bin Laden Announcement Leaked Out: New York Times

Bin Laden is dead: US-Präsident Barack Obama