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Das Internet zum Anziehen

Smartphones und neuartige Gerätegenerationen verbinden uns immer enger mit dem Internet. Diese Konnektivität beeinflusst das Konsumverhalten unserer Kunden und Gäste. Unternehmen tun gut daran, sich auf eine neue Generation mobiler Mediennutzer einzustellen, denn am Ende geht es um ihren guten Ruf.

Mit Kamera, Spracherkennung und Mini-Projektor: Google Glass (Bildquelle: glass.google.com)

Blick durch die Google Glass: Daten werden rechts oben eingeblendet. (Screenshot glass.google.com)

Google Glass im Strassenverkehr: Navigationsdaten werden ins Blickfeld des Brillenträgers eingeblendet. (Screenshot glass.google.com)

«Wearable Devices» heisst eine ganze Reihe neuer elektronischer Geräte, welche man anziehen und somit immer mit sich herumtragen kann. Die Smart Watch zum Beispiel war eines der Topthemen der Elektronikmesse IFA, die am vergangenen Mittwoch in Berlin ihre Tore schloss. Auf diesen «Uhren» kann man zwar die Zeit ablesen, vor allem aber auch telefonieren, mailen, Videos schauen, Musik hören und vieles mehr. Die neuen Kleinstcomputer am Handgelenk sollen das Internet noch näher an die Benutzer bringen.


Noch näher als die Uhr kommt die Brille «Google Glass». Ausgerüstet mit Kamera und einer Art Mini-Bildschirm im Brillenglas verbindet diese Brille alles was man sieht, direkt mit Daten aus dem Internet. Auf einer Party kann die Kamera zum Beispiel das Gesicht eines anderen Gastes aufnehmen und dank Gesichtserkennung und Internetverbindung findet Google Glass im Nu den Namen des Gastes. Er wird über den Bildschirm direkt ins Gesichtsfeld des Brillenträgers eingeblendet. Vorbei die Zeiten, in denen man einen Namen nicht mehr wusste...

Mobile First!

Die mobile Nutzung von Internetinhalten wird sich weiter rasant entwickeln. Ob auf der Uhr, in der Brille, im Auto, dem Flugzeug oder ganz profan auf dem Handy oder dem Tablet-Computer: immer mehr Daten werden mobil konsumiert – und immer mehr Unternehmen reagieren und machen sich Gedanken über die mobile Nutzung ihrer Internetseiten.


«Mobile Internetnutzer wollen sich besonders schnell und einfach informieren. Websites für mobile Geräte müssen noch übersichtlicher, Texte noch kürzer und knackiger sein», erklärt Kommunikationsfachmann Fabrizio D’Aloisio von der Agentur «Spot Werbung» in St. Moritz. «Unterwegs hat man meist nicht die Zeit, minutenlang in Webseiten zu stöbern und lange Texte zu lesen. Zudem sind die Bildschirme kleiner als zuhause oder im Büro.»


«Zum Start der kommenden Wintersaison lancieren wir eine eigene Website für mobile Geräte, denn die mobile Nutzung unserer Website ist innert drei Jahren von knapp drei auf über 20 Prozent gestiegen», erklärt Tourismusdirektor Urs Wohler von Engadin Scuol Samnaun Val Müstair. «Die Gäste greifen nun auch während ihres Aufenthaltes auf das mobile Web zurück. Während sie zuhause in Ruhe die Anreise, Hotels oder Sportangebote recherchierten, suchen sie während ihres Aufenthaltes spontan nach Restaurant-Adressen, Öffnungszeiten, Veranstaltungen oder Ausflugstipps.»

Das Richtige. Zum richtigen Preis.

«Auch Gäste, die über ein gehobenes Budget verfügen, wollen sicher sein, dass sie das Richtige zum richtigen Preis kaufen. Unsere Gäste nutzen ihre Smartphones deshalb auch in unseren Läden, um Informationen über unsere Produkte zu bekommen. Dabei stellen sie sicher auch Preisvergleiche an», stellt Conradin Conrad fest. Conrad, dessen Familie den Ski-Service Corvatsch mit 13 Filialen im Oberengadin betreibt, hat aus der scheinbaren Not eine Tugend gemacht: In seinen grösseren Filialen gibt es nicht nur gratis Internetverbindung über Wireless-Lan; die Gäste bekommen zum Surfen im Internet gleich noch ein iPad ausgeliehen. «Mobile First» heisst das Gebot der Zeit – auch im Gewerbe.


Die Möglichkeit, im Internet zu surfen, wird auch ausserhalb von Hotelzimmern und Restaurants immer mehr nachgefragt. Auf die Frage, was das kosten darf, ergibt eine Umfrage bei Engadiner Hoteliers, Tourismusfachleuten, Wirten und Gewerbetreibenden nur eine Antwort: Natürlich nichts. Die Gäste von heute erachten Internet-Konnektivität als Basisdienstleistung, wie etwa den Fernseher im Hotelzimmer.

Der Moment zählt immer mehr.

Die ständige Internetverbindung erlaubt den Kunden aber nicht nur den Abruf von Daten: Auch das Hochladen von Texten oder Bildern ist ständig und überall möglich: der wunderschön angerichtete Vorspeisenteller findet genau so den Weg ins Internet wie der Sonnenaufgang, die nette Bedienung oder der freundliche Busfahrer.


Unmittelbare Eindrücke bestimmen immer mehr den Ruf einer Unternehmung im Internet. Und einen guten Ruf kann man sich nicht kaufen – man ihn sich verdienen. Für Unternehmen aller Branchen heisst das, dass sie gut daran tun, sich noch konsequenter auf ihre Kunden zu fokussieren.

 

Aktuelles Seminar zu diesem Thema:

29. und 30. Oktober in Scuol und Pontresina.

Informationen hier.