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«Dezentrale Spiele» brächten massiven Mehrverkehr

Die dezentrale Austragung Olympischer Winterspiele 2022 an drei oder mehr Orten würde zu massiven Mehrkosten und zu einem hohen, zusätzlichen Verkehrsaufkommen im Kanton Graubünden führen. Dies ergaben Vorstudien des Vereins Graubünden 2022. Für eine dezentrale Austragung müssten eines oder mehrere Olympische Dörfer und Medienzentren zusätzlich erstellt und das Transportsystem vergrössert werden. Sie wurde deshalb schon früh in der Machbarkeitsabklärung verworfen.

Olympische Dörfer werden mit einem Shuttle-Dienst verbunden. (Bild: RhB.ch)

In der Diskussion um das Konzept der Olympischen Winterspiele Graubünden 2022 wird unter anderem argumentiert, eine dezentrale Austragung der Spiele – zum Beispiel unter Einbezug der Surselva – würde zu massiven Kosteneinsparungen führen. Diese These wurde in einer sehr frühen Phase der Machbarkeitsstudie einmal geprüft, hat sich aber als falsch erwiesen. Der Bau eines dritten Olympischen Dorfes und eines dritten Medienzentrums würde hohe Mehrkosten verursachen und eine Vervielfachung des Organisationsverkehrs nach sich ziehen.


Olympische Dörfer müssen in einem Shuttle-Bus-Betrieb untereinander und mit den Wettkampf- und Trainingsanlagen verbunden werden. Ausserdem muss jeder Austragungsort an ein umfassendes Logistiksystem angebunden werden. Die Konzentration auf die beiden Austragungsorte St. Moritz und Davos begrenzt deshalb nicht nur die Kosten für Bau und Betrieb Olympischer Dörfer und die Sicherheitskosten, sie minimiert auch den Organisationsverkehr.


Ressourcenschonend und vernünftig

Die Ausdehnung des Konzepts auf einen dritten Hauptstandort hätte massiven Mehrverkehr zwischen den drei Austragungsorten zur Folge. Dies würde eine unnötige Belastung der Talschaften zwischen den Austragungsorten, sowie unnötigen Energieverschleiss und Umweltbelastungen durch Lärm und Abgase mit sich bringen.


«Ich kann verstehen, dass die Surselva oder andere Talschaften enttäuscht sind, dass sie keine Austragungsorte Olympischer Wettkämpfe werden sollen. Unsere Abklärungen bezüglich Bau, Betrieb und Sicherheitsaufwänden für Olympische Dörfer und Medienzentren sowie die Erkenntnisse bezüglich Mehrverkehr lassen nach dem heutigen Wissensstand aber keine andere Entscheidung zu», kommentiert Gian Gilli, Direktor Graubünden 2022, die Entscheidung zur Zentralisierung der Spiele auf zwei Orte. «Die Konzentration auf St. Moritz und Davos ist nicht etwa ein Herzensentscheid gegen andere Talschaften. Das Prinzip der kurzen Wege ist ressourcenschonend, vernünftig und verbessert die ökonomische und ökologische Bilanz der Spiele.»


Talschaften ohne Olympische Wettkämpfe profitieren

Talschaften ohne Wettkämpfe profitieren dennoch von den Olympischen Spielen: Im Vorfeld und während der Spiele wird eine grosse Zahl von Kongressen und Veranstaltungen von Sponsoren durchgeführt. Zudem führen Mannschaften Trainings- und Akklimatisationslager durch und betreiben auch während der Spiele Aussenstandorte, wo sich die Athleten in Ruhe auf die Wettkämpfe vorbereiten können.


Die Beherbergung der Gäste von Verbänden, Sponsoren und der Organisation, sowie von Medienleuten, Helfern, Sicherheitspersonal, Baufachleuten und Technikern wird der Hotellerie und Parahotellerie des gesamten Kantons über eine längere Zeit eine sehr hohe Auslastung verschaffen. Der Kanton Graubünden kann mit bis zu 950'000 zusätzlichen Logiernächten rechnen, wie eine unabhängige Studie ergab.

 


gartmann.biz betreut Graubünden 2022 in Medien und Marketing: Christian Gartmann ist der Leiter Marketing & Kommunikation des Vereins Graubünden 2022.