Knapp vier Wochen nach der Veröffentlichung der «NIV Charta» zu Nachhaltigkeit, Innovation und Vermächtnis legt der Verein Graubünden 2022 mit dem ersten «NIV Bericht» nun auch Rechenschaft über die Projekt-Tätigkeit in seinem NIV Prozess ab. Der Vorstand des Vereins hat den NIV Bericht und damit die NIV Charta für verbindlich erklärt. Nachhaltigkeit wird damit zum bestimmenden Kernelement der gesamten Olympiakandidatur Graubünden 2022.

 

Der NIV Bericht beschreibt die ersten Ergebnisse der beiden Arbeitsgruppen «Leben in den Bergen» und «Jugend, Sport und Olympische Werte». In den beiden Gruppen arbeiten als Spezialisten der verschiedensten Disziplinen rund 80 Persönlichkeiten aus der ganzen Schweiz zusammen. Sie entwickelten rund 30 Projektideen, von denen nun eine Auswahl präsentiert wurde.

Langfristige Denkweise – rasche Umsetzung

Bei den präsentierten Projekten geht es um die Inwertsetzung des historischen Erbes der Olympischen Spiele in den Alpen, das Halten und Fördern von hoch qualifizierten Personen im alpinen Raum, die Nutzung virtueller Ressourcen für eine Optimierung der Olympischen Spiele, den Zugang von Kindern zum Wintersport und die Förderung von Eissportarten in der Schweiz, vor allem mit dem Schwerpunkt auf Spitzensportlerinnen. Nach einem «Ja» der Bündner Bevölkerung und der Eidgenössischen Räte können die Projekte weiter entwickelt werden und ihre Wirkung im Kanton Graubünden und der ganzen Schweiz entfalten.

 

Die Arbeitsgruppe «Leben in den Bergen» wird von Thomas Egger, Direktor der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete, geleitet: «Die Arbeit war für alle Beteiligten sehr anspruchsvoll, denn die Gruppe ist sehr heterogen zusammengesetzt. Bei der Projektdefinition galt es, eine Kombination aus langfristiger Denkweise mit einer raschen Umsetzbarkeit zu finden. Ich denke, das ist gut gelungen.»

 

Pierre-André Weber vom Bundesamt für Sport leitet die Arbeitsgruppe «Jugend, Sport und Olympische Werte»: «Der Zugang zum Sport soll für junge Menschen aller Schichten nicht ein Luxus, sondern ein Recht darstellen. Sport ist nicht nur Fitness und Freizeitbeschäftigung; er vermittelt auch wichtige Werte und schult junge Menschen für das Leben. In unseren Projekten haben wir deshalb die Interessen des Spitzensports, sowie des Jugend- und Breitensports kombiniert.»

Unterstützung der Bündner Regierung

«Die Arbeiten der NIV Gruppen haben unsere Erwartungen weit übertroffen», fasst Tarzisius Caviezel, Präsident des Vereins Graubünden 2022, zusammen. «Deshalb haben wir beschlossen, die Mittel aus dem Kandidaturbudget für den NIV Prozess von ursprünglich 2,9 auf 5,2 Millionen Franken aufzustocken. Der Vorstand des Vereins hat zudem die Absicht bekundet, die Arbeiten durch die Schaffung einer unabhängigen NIV Stiftung zu begleiten und die entsprechenden Abklärungen eingeleitet.»

 

«Mit der Erhöhung der Budgetmittel um 80 Prozent und der Absicht zur Gründung einer NIV Stiftung bekräftigt Graubünden 2022 deren Bedeutung und Verbindlichkeit», sagt Urs Lacotte, Vorsitzender des NIV Ausschusses von Graubünden 2022. «NIV ist essentieller Bestandteil der Kandidatur Graubünden 2022 und wird bei der Vergabe der Spiele eine sehr wichtige Rolle spielen.»

 

Die Verbindlichkeit der NIV Charta und die Bedeutung der NIV Projekte unterstrich vergangene Woche auch die Bündner Regierung. In einem Schreiben an den NIV Ausschuss bekräftigte sie ihre bereits früher gemachte Aussage, dass sie die Arbeit am NIV Prozess unterstütze, denn er sei «ein elementarer Teil» des Konzeptes von Graubünden 2022. Die Regierung wolle «die diesbezüglichen Arbeiten und die Festlegung von Massnahmen zur Umsetzung der NIV Charta eng begleiten.»

Hinweis zum NIV Bericht

Der erste NIV Bericht steht unter www.gr2022.ch/downloads zum Download bereit.