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«Der Bündner Skisprung bekommt wieder ein Zuhause!»

Die St. Moritzer Bevölkerung hat am 24. November mit einem deutlichen JA den Startschuss zur Erneuerung der traditionsreichen Olympiaschanze gegeben. Die Detailplanungen und das Baugesuch werden nun zügig vorangetrieben – die Anlage soll Ende 2015 mit fünf neuen Schanzen in Betrieb gehen.

Nachwuchsspringer der jüngsten Generation: Nico Zarucchi (Foto: SC Alpina St. Moritz)

Prominente Unterstützung: Superstar Simon Ammann kam zwei Mal nach St. Moritz, um für die neuen Schanzen zu werben. Bild: Am Informationsabend vom 29. Oktober mit Moderator Christian Gartmann (Foto: Belli Wenger)

«Schon im Herbst 2016 könnten wieder die ersten Weltcupspringen in St. Moritz stattfinden», freut sich Peter Grigoli. Seit über zehn Jahren hatte der St. Moritzer für eine neue Schanze gekämpft. Als Vater des einstigen Nachwuchs- und heutigen Weltcupathleten Marco hatte er hautnah miterlebt, was die Schliessung der alten Olympiaschanze für die Athleten bedeutet. «Die Jungen verbringen Stunden und Tage auf Reisen ins Ausland, statt zuhause zu trainieren.»


Der Abstimmungskampf für die neue Schanzenanlage war ungewöhnlich heftig geführt worden. «Wir wussten von Anfang an, dass das kein Selbstläufer wird», resümiert der Präsident der Schanzenkommission Florio Motti. «Sport-Infrastrukturen polarisieren oft. Viele wollen nur unterstützen, was sie selber auch benutzen können. Da haben es Sprungschanzen nicht leicht.» Mit über 55 Prozenz Ja-Stimmen fiel das Resultat am Ende aber sehr deutlich aus.


Nun kann in St. Moritz also wieder ein Trainings- und Wettkampfzentrum für Kinder und Jugendliche, den Nachwuchs und die Topathleten entstehen: Fünf Schanzen von fünf bis 106 Metern – zwei kleinere davon im Sommer auch als Mattenschanzen im Betrieb. Dazu ein neues Betriebsgebäude und ein Sessellift für die 67 Meter- und die neue Olympiaschanze.


«Wenn alles glatt geht und wir keine zeitraubenden Einsprachen haben, stehen die Schanzen ab Ende November 2015 für Trainings und erste internationale Wettkämpfe zur Verfügung», freut sich Martin Berthod, Direktor St. Moritz Sport, der den Betrieb der Schanzen während Jahrzehnten mit verantwortete. Erklärtes Ziel der Schanzenpromotoren ist es, möglichst bald Weltcupspringen durchzuführen – am liebsten die Saisoneröffnung.


Die Chancen dafür stehen so gut, wie noch nie: Die FIS hat bereits vor der Abstimmung klar gemacht, dass sie an St. Moritz als Austragungsort in höchstem Mass interessiert ist. «Es ist noch sehr viel Know-how für Wettkämpfe vorhanden,» weiss Berthod. «Aber es müssen neue Leute eingearbeitet und die Details wieder eingeschliffen werden.» Dazu will man zuerst nationale Wettkämpfe und dann Continental-Cups durchführen.


Für den Bündner Sport ist die Schanzenanlage eine bedeutende Infrastruktur zum Aufbau einheimischer Athletinnen und Athleten. Sie können ab 2015 wieder zuhause trainieren und kommen dabei in Kontakt mit den ganz Grossen der Szene. Denn bereits haben internationale Spitzenteams ihr Interesse an Trainingslagern in St. Moritz angemeldet. «Am Abstimmungstag konnte ich die Freudentränen nicht zurückhalten», strahlt Peter Grigoli. «Der Bündner Skisprung bekommt endlich wieder ein Zuhause!»

 

 

 

gartmann.biz betreute im Auftrag des Vereins Olympiaschanze St. Moritz die Kommunikation zu dieser Abstimmungsvorlage.