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«Gesund trainieren und gesund ans Rennen»

«Wer nicht gesund ist, gehört auch nicht auf die Loipe» sagt, Dr. Andi Grünenfelder, Rennarzt des Engadin Skimarathon. Zusammen mit dem Physiotherapeuten Marzell Parpan spricht er über die richtige Vorbereitung auf den Engadin Skimarathon.

«Langlaufen ist die wohl gesundeste Sportart überhaupt», schwärmt der ehemalige Spitzenläufer Andi Grünenfelder. «Langlauf trainiert den ganzen Körper, jeder kann sein eigenes Tempo gehen und dank der weichen Unterlage sind auch Stürze fast immer ohne folgen».


Wer sich als Neuling auf den Engadin Skimarathon vorbereitet tut gut daran, sich zuerst an einen Sportarzt oder Sportphysiotherapeuten wenden. Seine Analyse dient als Standortbestimmung für den Aufbau eines gesunden und auch effizienten Trainings. Dabei kann man nichts erzwingen: «Der Trainingseffekt ist dann am besten, wenn auf eine harte Trainingseinheit auch eine Erhohlungsphase kommt», erklärt Physiotherapeut Marzell Parpan vom MTZ Heilbad in St. Moritz. «Immer nur hart an der Leistungsgrenze zu trainieren macht zwar müde, der Effekt ist aber gering».


«Wer richtig trainiert, muss viel weniger trainieren, erreicht damit viel mehr und ist danach fitter», bestätigt Andi Grünenfelder: «Auch Spitzenläufer wie ein Dario Cologna trainieren drei Viertel ihres Pensums auf tiefem Leistungsniveau und bauen immer wieder Spitzen ein. Das macht mehr Spass und bringt in Sachen Form viel mehr.»


Im Rennen gilt dann wie im Training, dass man sich nicht überschätzen darf: «Statt jemandem folgen zu wollen der einfach zu schnell ist, sollte man sein eigenes Tempo gehen. Nur so kann man den Lauf geniessen und kommt auch sicher ans Ziel», rät Grünenfelder und betont dazu: «Ausdauerleistungen soll man seinem Körper nur dann zumuten, wenn man sich gesund fühlt. Schon eine harmlose Grippe kann während eines Marathons plötzlich gravierende Folgen haben.»

 


Nach dem Rennen der Muskelkater...


Wer den Engadiner erfolgreich absolviert hat, freut sich auf eine Massage. Auch in diesem Jahr steht ein Massageteam im Zielgebäude bereit. «Der Muskelkater kommt erst danach und erreicht zwei Tage nach der Dauerleistung seinen Höhepunkt», erklärt Marzell Parpan. Leichte Bewegung und eine Massage helfen; sie erhöhen den Stoffwechsel und beschleunigen dadurch die Regeneration. «Wenn die Schmerzen in Muskeln oder Gelenken nach etwa einer Woche aber nicht verschwinden oder sogar stärker werden, sollte man einen Physiotherapeuten oder Arzt konsultieren. Es könnte sich um eine Verletzung handeln, die behandelt werden sollte».


Die beste Vorbeugung gegen Krämpfe und Muskelkater ist aber gutes Training. «Wer sich vorher mehr bewegt, kommt nachher besser durch den Engadiner», schmunzelt Andi Grünenfelder und fügt an: «Der gute Langläufer wird im Sommer gemacht.»

Kleinere und grössere Notfälle am Engadin Skimarathon

Als Rennarzt dirigiert Dr. Andi Grünenfelder am Engadin Skimarathon rund 100 Ärzte, Sanitäter und Helfer verteilt auf elf Posten entlang der Strecke: «Wir verfügen an jedem Posten über die nötigten Fachkräfte und Ausrüstungen für alle Eventualitäten.» Ein wichtiger Teil der Sanitätsorganisation ist die Mobilität: ein eigens für den Marathon abgestellter REGA-Helikopter, acht Motorschlitten und die Ambulanzfahrzeuge der lokalen Rettungsorganisation REO stellen sicher, dass Ärzte und Helfer rasch an jedem Punkt der Strecke sein können.


Die meisten Behandlungen während des Rennens betreffen Schürfungen, Prellungen oder Zerrungen nach Stürzen. Im Alltag Bagatellen, können sie das Weiterlaufen eines Marathons erschweren oder gar verunmöglichen. Auch Krämpfe kommen immer wieder vor. «Ausreichend in kleinen Mengen trinken», rät Physiotherapeut Marzell Parpan dazu. «An den Verpflegungsposten gibt es alles, was der Körper für den Lauf braucht.»


Herz-Kreislaufprobleme sind zum Glück selten: «Die Topografie des Laufes ist nach der entsprechenden Vorbereitung eigentlich für jeden machbar», urteilt Rennarzt Grünenfelder. «Wenn man sich aber nicht gesund fühlt, sollte man auf keinen Fall starten. Die Gesundheit muss immer vorgehen.» Wer sich während des Laufes unwohl fühlt, sollte eine Pause einlegen und bei Voluntaris, Zuschauern oder anderen Teilnehmern um Hilfe bitten.


Über die Telefonnummer 144 kann dann bei Bedarf die Sanität oder ein Arzt aufgeboten werden. Handelt es sich um ein Herz-Kreislaufproblem, ist schnelle Hilfe überlebenswichtig: Eine sofortige Alarmierung über Telefon 144 und bei Bedarf Wiederbelebungsmassnahmen mit Herzdruckmassage und Beatmung können Leben retten.


Dieser Artikel von Christian Gartmann erschien in der Ausgabe 2016 des «Mag 42», dem offiziellen Magazin des Engadin Skimarathon». Christian Gartmann ist seit 2014 Medienverantwortlicher Event des Engadin Skimarathon.