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«Sport-Infrastrukturen polarisieren oft.»

St. Moritz bekommt wieder einen Platz auf der Weltkarte des Skisprungs: Nach dem positiven Volksentscheid Ende November dürfte die Anlage um die Olympiaschanze mit fünf neuen Schanzen Ende 2015 in Betrieb gehen. Der Abstimmungskampf zeigte einmal mehr, wie schwer es Sportvorlagen in der Politik heute haben.

Superstar Simon Ammann (hier mit Christian Gartmann) setzte sich aktiv für die Vorlage ein.

Baueingabe für die neue Olympiaschanze © Küchel Architects

Die Debatte um die neue St. Moritzer Schanzenanlage wurde ungewöhnlich heftig geführt: Über Wochen waren die Leserbriefseiten voll von Stellungnahmen für und gegen die Schanzen. «Wir wussten von Anfang an, dass das kein Selbstläufer wird», resümiert der Präsident der Schanzenkommission Florio Motti. «Sport-Infrastrukturen polarisieren oft. Viele wollen nur das unterstützen, was sie selber auch benutzen können. Da haben es Sprungschanzen nicht leicht.»


Die Promotoren der neuen Schanzenanlage hatten deshalb im Sommer entschieden, sich mit einem Kommunikationsspezialisten zu verstärken. Der St. Moritzer Christian Gartmann hatte bereits die Kampagne für die Olympiakandidatur «Graubünden 2022» geleitet: «Die Vorlage war planerisch und wirtschaftlichen exzellent abgeklärt, was die Kommunikation vereinfachte. Dennoch war es eine Herausforderung, der Bevölkerung klar zu machen, dass auch eine Skisprungschanze eine für den Tourismus wichtige Investition sein kann.»


Die eigentliche Mobilisierung der Stimmbürger startete kurz vor dem Versand der Abstimmungsunterlagen mit einem Diskussionsabend, an dem neben den lokalen Promotoren auch Superstar Simon Amman, der einheimische Weltcupspringer Marco Grigoli und die Skisprung-Chefs Berni Schödler (Swiss-Ski) und Walter Hofer (FIS) auftraten. «Die Diskussion mit prominenten Gästen verschaffte uns wertvolle Präsenz in den redaktionellen Spalten, im Radio und im Fernsehen. Danach setzten wir auf viele, kurze Leserbriefe, welche unsere drei, vier wichtigsten Botschaften unterstrichen», erklärt Christian Gartmann.


In den Leserbriefseiten der «Engadiner Post» dominierten die positiven Stellungnahmen – die Initianten verloren nie die Oberhand. Die Gegner der Vorlage argumentierten teils sachlich, teils auch emotional. Einzelne Votanten versuchten gar, verschiedene Sportarten gegeneinander auszuspielen. Am Ende liessen sich die St. Moritzer aber überzeugen: Mit über 55 Prozenz Ja-Stimmen fiel das Resultat dann sehr deutlich aus.


Nun kann in St. Moritz wieder ein Trainings- und Wettkampfzentrum für Kinder und Jugendliche, den Nachwuchs und die Topathleten entstehen: Fünf Schanzen von fünf bis 106 Metern – zwei kleinere davon im Sommer auch als Mattenschanzen im Betrieb. Dazu ein neues Betriebsgebäude und ein Sessellift für die 67 Meter- und die neue Olympiaschanze. «Wenn wir keine zeitraubenden Einsprachen haben, stehen die Schanzen ab Ende November 2015 für Trainings und Wettkämpfe zur Verfügung», freut sich Martin Berthod, Direktor St. Moritz Sport.


Für den Bündner Sport ist die Schanzenanlage eine bedeutende Infrastruktur zum Aufbau einheimischer Athletinnen und Athleten. Sie können ab 2015 wieder zuhause trainieren und kommen dabei in Kontakt mit den ganz Grossen der Szene. Denn bereits haben internationale Spitzenteams ihr Interesse an Trainingslagern in St. Moritz angemeldet. «Am Abstimmungstag konnte ich die Freudentränen nicht zurückhalten», strahlt Peter Grigoli, der Vater von Weltcupspringer Marco: «Der Bündner Skisprung bekommt endlich wieder ein Zuhause!»

 


gartmann.biz konzipierte und realisierte die Abstimmungskampagne für den Neubau des Skisprungzentrums St. Moritz im November 2013. Die emotional diskutierte Vorlage wurde mit 55% Ja-Stimmen angenommen.