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Steuer-Milliarden für kabelloses Breitband-Internet

In fünf Jahren sollen alle Amerikaner Zugang zu Breitband-Internet haben. US-Präsident Obama hat Pläne vorgestellt, dazu die gesamten Vereinigten Staaten mit modernen Mobilfunknetzen zu versorgen. Für Obama ist die lückenlose Versorgung mit Breitband-Internet ein für die wirtschaftliche Zukunft Amerikas entscheidender Schritt.

Ehrgeizige Pläne: Barack Obama

Dass die USA für das ehrgeizige Projekt voll auf kabellose Versorgung setzen, ist kein Zufall: Der mobile Anteil an der Internetnutzung nimmt rasant zu und eine Breitband-Verkabelung aller amerikanischen Haushalte ist vor allem in abgelegenen Gebieten in vernünftiger Zeit weder realisier- noch finanzierbar.

 

Auch in Europa hat die Investitionsschlacht um die Nachfolge der heutigen GSM- und 3G Netze und der WLAN-Infrastrukturen begonnen. Zwar geht man davon aus, dass die kabellose und kabelgestützte Internetversorgung noch einige Zeit nebeneinander existieren werden; schon heute setzen staatliche Regulationsorgane und die Telecom-Industrie aber mehr und mehr auf mobile Netze. In der Schweiz sollen in vier bis fünf Jahren LTE und WiMAX als Nachfolger der heutigen 3G-Netze und des beliebten WLAN in Betrieb gehen (gartmann.biz berichtete).

 

Seit einiger Zeit schon beschwört Obama die – aus dem Ausland durchaus nachvollziehbare – Gefahr, dass die USA ihre Leaderposition in der Weltwirtschaft zu verlieren drohen. Flächendeckende Informationsnetze – auch für Endverbraucher – stellen beim Kampf um eine wirtschaftliche Vormachtstellung zweifellos wichtige Assets dar. Die amerikanischen Pläne, für die Obama nun 18 Milliarden Dollar aus Staatskassen freimachen will, kommen also keinen Tag zu früh. Denn auch in anderen Wachstumsmärkten, wie etwa den Schwellenländern Brasilien, Indien und Indonesien, ist die Zukunft des Internets ohne Zweifel kabellos und das Wachstum der Verbreitung ist atemberaubend.

 

Europa und die Schweiz tun also gut daran, die Entwicklung nicht zu verschlafen. Auch wenn die Investitionen hierzulande statt aus der Staatskasse von der Privatwirtschaft kommen.

 

Obama to unveil wireless Internet plan: Washingtonpost.com